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Keine Angst haben, einfach machen – das ist das Motto von Mark und Sharon Faradjew. Die beiden Männer haben im Juli 2019 ihr erstes Schnellbistro eröffnet. Küchenerfahrung hatten sie bis dahin keine, dafür aber eine große Portion Mut. »Wir sind anfänglich nach der Arbeit mit Rückenschmerzen nach Hause gegangen«, sagt Sharon Faradjew und lacht. Den ganzen Tag zu stehen, das seien sie bis dato nicht gewohnt gewesen.

Vater und Sohn servieren Burger mit Kichererbsen-Patty, Avocado, Käse, Tomaten, Hummus, Tahini, Salat und karamellisierten Zwiebeln.

Neben dem Burger steht noch ein weiteres herzhaftes Gericht auf dem Tisch. »Das ist unsere Neuheit«, sagt Sharon Faradjew, »die Falafel-Waffel«: Dabei handelt es sich um eine Waffel aus Kichererbsenteig, belegt mit wahlweise Spinat oder gemischtem Gemüse. 

 

Alles schmeckt sehr gut, frisch und ist ausgewogen gewürzt. Der süße Ponchy kommt tatsächlich ohne triefendes Fett aus – wie es der Chefkoch beschrieben hat. Wer alle drei Speisen essen wollte, müsste allerdings sehr, sehr viel Hunger mitbringen, denn der Burger allein kann einen bereits satt und zufrieden machen.

»Mein Vater rief mich eines Tages an und meinte: ›Sharon, wir machen einen Gastro auf, ich habe den perfekten Ort für uns gefunden‹«, erzählt Faradjew junior.

»Dass ich mit meinem Vater einmal ein gemeinsames Projekt starte, hätte ich nie gedacht«, sagt der 31-Jährige, der in Berlin die Heinz-Galinski-Schule und das Jüdische Gymnasium Moses Mendelssohn besuchte.

Die Aufgaben im Imbiss sind klar verteilt: Mark ist der Chefkoch, der die Gerichte entwickelt, wobei die Ideen seines Sohnes mit einfließen. Sharon kümmert sich um den Großeinkauf und übernimmt nachmittags die Küchenschicht.

 Faradjew senior stammt ursprünglich aus der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku, er wurde dort 1967 geboren. 1971 wanderte die Familie nach Israel aus. »Wir haben erst in Dimona, dann in Haifa gelebt«, erzählt der 52-Jährige. In den 80er-Jahren entschieden sich seine Eltern, nach Deutschland zu gehen – »über Wien, wo wir ein Jahr lebten«.

Die neue Wahlheimat hieß von da an Berlin-Charlottenburg. Dort machte Mark Faradjew seinen Schulabschluss und eine Zahntechniker-Ausbildung – »das war der Wunsch meiner Mutter«. Sein Geld verdiente er allerdings als Film- und Musikproduzent. »Ich bin eigentlich ein Künstler«, sagt der 54-Jährige. Nun hat er mit seinem Sohn noch einmal einen beruflichen Neuanfang gewagt.

Und die Kunden? »Viele fragen, woher wir kommen, und wir sagen dann direkt, dass wir Juden und Israelis sind und unsere Speisen israelisch-kaukasischen Hintergrund haben.« Sharon Faradjew verweist in diesem Zusammenhang zum Beispiel auf die Schakschuka-Gerichte im Menü.

Zitat aus der jüdischen Allgemeinen Zeitung: https://www.juedische-allgemeine.de/gemeinden/ponchys-a-la-faradjew/

Maria Ugoljew